documenta 14, meine persönliche Auswahl:
back to photos' home / zurück zur Photo-Übersicht
Im Bahnhof ist DIESMAL GARNIX! Das war davor immer anders. Er weiß noch: die
großen Schlammberge
letztes Mal.
Und der
große Schrotthaufen im
Außengelände.
Und die kinetischen Jalousien im Ladeschuppen.
Das einzige was man hier kucken kann ist der
UNTERGRUNDBAHNHOF!
Das ist aber wirklich interessant. Plakate aus den Neunzigern hängen hier noch
an der Wand ...Der muss echt in Betrieb gewesen sein!
Und n großes Glaswand-Kunstwerk, so Stil siebziger, aber sehr nett.
Schade, dass das hier unten verrottet ...!?!?
|
2017:08:12 09:25:15
217.75
© ml
|
Da raus, gehen wir weiter gen Norden, suchen die "Neue Neue Galerie".
Zuerst überall Schilder, aber an der übernächsten Kreuzung hören die einfach auf!
Ich meine, wir müssten schon längst dasein; verstehe da noch nicht, dass der
DICKE PUNKT rechts über dem Namen den tatsächlichen Ort bezeichnet, nicht der
Schrift-Anfang. Die Karte ist SEHR KÜNSTLERISCH, aber halt wenig praktisch !-)
Jedenfalls gehen wir einfach richtung Königsplatz. --- Das kann nicht falsch sein,
so groß ist das hier ja nicht. Für uns aus Berlin.
Friderizianum Schlange, erstmal weiter gen Dokumenta-Halle.
Davor aber das Pantheon der verbotenen Bücher:
|
2017:08:12 09:55:40
203
© ml
|
Okay, manches weiß man ja, Salman Rushdie war ja nicht nur verboten.
Und die Brüder Mann, unter den Nazis.
Aber auch Harry Potter??? Ach ja, das war ja in so fundamentalistischen
US-Staaten! Die spinnen, die Amis!
Aber tatsächlich auch Karl May, Der Ölprinz. Sowas harmloses !?!?!
Aus der Dokumenta-Halle ist recht wenig in Erinnerung?!?! Eine Sammlung lustiger
Stoff-Puppen gleich am Beginn, Drachenreiter und Eidechsen, leider keine Froschis.
Und bunte quadratische Bilder, Farbflächen. Endlich mal was SINNLICHES, nicht
nur so theoretisch-politisches.
Und BUNTE SITZSÄCKE,
überall verteilt, erinnert an unsere Jugend,
wo das ein Zeichen von Bequemlichkeit und Coolness war. Bis dann ein kleines Leck
entstand und die ganze Wohnung auf Monate versaute, -- überall das Plastikgranulat!
Hier darf man sich wohl NICHT reinsetzen.
Fahnen am Ende der Halle:
Das Friderizianum belohnt nach einer Stunde Schlangestehen:
Gleich zu Beginn sonne LÄISER-PROJEKTION, bunte Ornamente auf den Boden, und
wenn man sich drunter stellt hat man lebende Tatoos. Sehr komisch! Sehr nett!
Besonders für die wenigen Kinder, die tummeln sich im bunten Licht
und freuen sich. Wir aber auch:
Eine sehr beeindruckende Spiegel-Skulptur:
Zwei Leinwände, über Eck. Als Rückprojektion ein Vorleser im Scherenschnitt,
wannimmer der abtritt: volle weiße Fläche. Ein winziges MOBILE hängt dahinter, wird Teil
der Projektion. Oder aber der Betrachter selbst, für andere, wenn er dahinter
tritt, um mehr zu wissen, wird Teil des Kunstwerkes.
(Hier müsste man wohl mehr WISSEN über den Kontext, oder zumindest den
TEXT VERSTEHEN. Aber dazu fehlt die Ruhe, lieber den großen groben Gesamteindruck,
mag der im Detail auch peinlich-falsch sein ...!-)
Eine riesige rosa Zuckerbäckertorte aus Gips und kleinen Drachen.
Was das wohl soll ?
Wir klettern rauf in das höchste Stockwerk des Turmes. Nungut, rauf hätten wir eh
gemusst, dann können wir ab jetzt halt abwärts "schreiten".
Das lohnt sich aber, denn da liegen GROSZE GLASPLATTEN mit Wappen und Flaggen,
überlappend ausgebreitet und dann mit dem Hammer zerstört!
Eine eingefrorene Aktion! Man sieht sehr schön DEN VORGANG NACHKLINGEN, denn
so wie die Scherben, Splitter und Stäube liegen, MUSS das hier passiert sein!
Dann also langsam wieder runter: Sehr schöne und sehr grausame Dinge.
Vieles sehr theoretisch-politisch, aber manches auch unmittelbar sinnlich
anrührend.
Video mit Überblendungen von Stadtansichten (Athen??) mit Computer: Standbilder und
verwackelte Standbilder und Zeitrafferfilme übereinander, nach MALERISCHEN
Gesichtspunkten kombiniert:
Video mit sich bewegenden, gezogenen bunten Konstruktionen im Atelier;
wie ein Designer von Kinderspielplätzen beim Ausprobieren der Modelle
für neue Klettergerüste. Lustig!
Ein riesiges Strandgemälde wo kleine ausgeschnittene foto-realistische Pappfiguren
alle irrngxwie FOTOS machen (oder zumindest mit ner Kamera rumrennen!-)
Da muss ich doch gleich wen fotografieren, der das fotografiert:
Skulpturen aus Abfall-Latten,
Schöne matt-bunte Kacheln
Und ein sehr schönes schlichtes Gemälde in den Farben von Braque,
und weitere ganz schlichte, klassische, einfach SCHÖNE Gemälde:
(obwohl es vielleicht etwas ganz anderes ist, aber für die Hintergründe fehlte,
wie gesagt, bei all der Menge die Muuuuße!-)
In der zentralen Rotunde (da stand einst Die Honigpumpe und eine sich
immer enger windende Wand von Serra), nun ein Video mit
eiförmigen Ballongs und Köpfen, -- erst sieht man nicht was konvex und konkav
sein soll, das klärt sich erst lammsamm:
Installation mit lautem Elektor-Gebrumme und ein- und ausblendendem Licht,
aber mehr Gebrumm als wirklich nötig:
Nur streng gerade Linien, sich aber so raffiniert kreuzend dass im Auge fallende
Bögen entstehen. Man könnte auch sagen: Demonstration der Entstehung der
KETTENLINIEN-FUNKTION durch Selbstähnlichkeit:
"unterbrochenes Rechteck", dies ein TYPISCHER Vertreter dessen,
was unsere Begleitung im Vorhinein schon als unverständlich bezeichnet aber durchaus
erwartet hatte:
Dann aber auch wieder sehr schön rein-sinnliches
Sich im Raume schneidende Scharen von Parallelen:
Fotos von Leuten die über Gemälde reden vor denen sie stehen.
Wir machen mit nem dazutretenden Pärchen BILDER-RATEN. Wir erkennen nur
wenige ganz sicher, bei einigen will ich demnÃchst nen befreundeten Kunstmaler
fragen, dazu mach ich die Fotos:
Rahmen und Rahmen:
Oft kommt hier Stoff aus dem Bilderrahmen geflossen, ja, ein ganzer
Webstuhl war aufgebaut. (Alles extra für meine Begleitung, die in dieser
Branche arbeitet:-)
Nato-Draht funkelt in den Stahlregalen wie diamantene Diademe.
Das Folteropfer auf dem Boden ist eindeutig:
Und so endet der Besuch doch eher beunruhigt/politisch/realistisch/bedrohlich.
made
2017-08-15_13h26
on
heine
markuslepper.eu
produced with
eu.bandm.metatools.d2d
and
XSLT
page source text