Mai 2015: Wandern in der alten Heimat
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SEIT ZEHN JAHREN zum ersten Mal mal wieder in der alten Heimat.
Die Landschaft in ihrer einzigartigen Kombination von Industrieresten
und Überwucherungen ist immer noch so überwältigend
schön wie damals. Aber meine besten Freunde, mit
denen ich sie durchwanderte, sind tot, sodass ich mich lange nicht hingetraut
habe, aus Angst vor der Trauer, etc.
Eigentlich wollte mich ein Freund begleiten, aber der hat in letzter
Minute abgesagt, so bin ich denn alleine losgezogen. Geplant ist eine
Wanderung von Kettwig nach Werden. Heute heisst es Essen-Kettwig und
Essen-Werden. Aber das darf man nicht sagen, denn
erstere sind immer noch sauer, dass sie eingemeindet
wurden (so ähnlich wie in Spandau), und haben sogar noch ne eigene
Telefonvorwahl. Und Werden ist zweihundert Jahre älter als Essen,
also gehört sich das eigentlich auch nicht.
Ich fuhr nach Essen rein, und dann von Hbf mit U-Bahn und Bus bis
Kettwig. Beim Umsteigen auf "Messe" standen echt zwanzig Leute da,
-- ob diese Verbindung immer so beliebt ist, oder ob die wegen dem Lokführerstreik
n Umweg fahren?
Kettwig-Markt gings dann los. Auch hier war natürlich für mich, der ich
lange nicht hier gewesen, manches neu:
Das Einkaufszentrum direkt an der Bushaltestelle ist echt mega-hässlich,
ich meine mich an eine so SCHÖNE Altstadt zu erinnern ...Also gehe ich erstmal richtung Kirche, wo es einen sehenswerten Bismarck-Brunnen
geben soll. Der ist leider eingerüstet, aber vorher treffe ich ein nettes Wildschwein:
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Die Infotafel sagt, da gehört ein Schneiderlein im Baum dazu, aber das ist schon
nicht mehr so witzig, und das Ganze gehört wohl zum Hobby der Gemeinde,
Skulpturen zu sammeln und aufzustellen. Viele davon werden von den Erben
verstorbener Künstler gespendet, die froh sind die loszusein und dass jemand die
aufstellen muss.
Der Brunnen ist zwar eingerüstet, aber der Ausblick über die Brüstung ist schön:
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Und eine Gruß in die Neue Heimat:
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Hinter der Kirche kann man dann runtergehn, HIER ist endlich tatsächlich die
historische Altstadt. Viel kleiner als in meiner Erinnerung, aber sehr schön,
und so gut vermarktet und angepriesen, dass ich die deshalb als soviel
bedeutender in Erinnerung hatte. Neviges und Langeberg haben da rein quantitativ
echt mehr zu bieten, da sehen fast alle Straßen so aus. Aber nett!
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Dieser Web-STUHL ist sehr lustich, besonders der Größenvergleich mit
den Bier-BÄNKEN davor:
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Unten dann der "DORFTEICH" ist in Wahrheit ein Altarm der Ruhr. Die Brücke ist
aus dem Mittelalter, aber später speiste er die Turbinen und Kraftmaschinen
in gegenüberliegender Tuchfabrik:
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Der Anfang unserer Wanderung findet sich sogar auf einem ausgehängten Plan
(die obere Kante der blauen Schleife unten im Bild).
Nachdem der Weg über Jahrzehnte verschüttet war, scheint man ihn
wiederentdeckt zu haben:
Unser Weg beginnt auf der anderen Seite. Das gehörte immerschon DEM FEIND,
dem Chur-Bischof von Cölle! Es gab auch
jahrhundertelang keine Brücke. Die heutige ist Teil des Stauwehrs.
Beim Drübergehen sieht man am Horizont, rechter Hand,
die schönste Brücke der Welt:
Interessant der "Kettiger Backenzahn", der Kran um die Turbinen herauszuheben.
Und manch architektonisches Detail sieht doch recht nazi-mäßig aus:
Danach fängt ein NEUER PARK an, ganz frisch mit noch mehr Skulpturen angefüllt.
Besonders die zweite gefällt mir:
Von weitem sieht's aus wie ein Pflug, vielleicht ein Denkmal für den unbekannten
Schollenbrecher und Plantagenpionier.
Erst aus der Beschreibung verstehe ich, was mich unterbewußt so ansprach:
Das ist aus FUNDSTÜCKEN
aus ALTEN ZECHEN zusammengeschweist! Genau die Rohre und Stangen, in die
man bei den Erkundungen der Industriebrachen, Fördertürme und
verlassenen Hochöfen möglichst nicht reintreten sollte!
Ähnlich industriell auch die Eisenbahnbrücke:
Danach geht's die die "Charlottenhof-Straße" hoch. Das sind zwar nur
vierzig Meter oder so, dann endlich in den Wald, aber die sind
TOTAL GEFÄHRLICH, weil es da KAUM Gehweg gibt.
Gerade als ich da ankomme will ein Bus da hoch, der hat da ne eigene Ampelschaltung, und
die braucht er auch, weil der sonst kaum um die Kurve kommt. Der Busfahrer ist
sonn jungscher und total SCHWUNG-VOLL, aber viel anders geht das auch nicht:
Das folgende Photo kann klarmachen, warum diese Gegend hier, wo gerade das
"Bergische" beginnt, so spannend ist:
Die Hügel bewirken, dass Straßen und Trassen sich auf verschiedensten Höhen schneiden
und berühren, dass man von unten und von oben auf dieselbe Brücke kucken / spucken
kann, dass die Straße die gerade noch durch die Unterführung lief, nun die
Eisenbahn gar übersteigt. All diese Terassen und Treppen und Absätze und
Pfeiler und Überführungen, Unterführungen, Abstützungen, Böschungen, Mauern
und Klippen -- vom Berg kommt man niveaugleich ins Obergeschoss
einer Fabrik, und aus derem Fundament sieht man sich hoch über dem Fluss.
All diese Perspektivwechsel läßt das Berliner Flachland schmerzlich
vermissen:
Endlich der "Eintritt in den Wald",
zunächst recht unspektakulär, aber immerhin merklich aufwärts.
Hier zeigt sich das Grundprinzip der Faszination all dieser Wälder:
Immer wieder Spuren menschlicher Betätigung, Jahrhunderte, oder nur Jahrzehnte,
oder nur wenige Jahre alt: Mauern, Steinbrüche, Stege, Fabriken, Zechen,
Schrottplätze, und alles, alles, alles holt sich binnen kürzester First
die Vegetation zurück, erobert die Natur, zerstört die zähnerne Zeit mit
ihrem Werkzeug der Wucherung, verhüllt gnädig, verdeckt und beraubt uns
des mühsam gewonnenen Haltes, der Orientierung, der Sicherheit, der Beherrschbarkeit,
schenkt aber neue Heimat durch den Trost, dass all diese Wunden heilen werden.
So hier dieser Baum-Rest, der alle Mauern gesprengt hat, und sogar inkorporiert:
Oder hier, diese Aussichtskanzel. Das waren in seiner Kindheit noch
ne echte Attraktion. Aber es wird ja anscheinend nicht mehr gewandert,
selbst das Restaurant "Ruhrblick" oberhalb dieses Weges, auf dessen Terassen
vor zwanzig Jahren noch an schönen Wochenende kein Sitzplatz zu bekommen war,
scheint ja geschlossen ...
Hier links kann man vielleicht nur AHNEN, dass es doch ganzschon STEIL runtergeht.
Aber die beiden Fotos sind
so schön wegen der Farbkontraste, das wollten wir nicht unterschlagen:
NEU ist der "neanderlandsteig", -- irrngxwie haben die da Pfähle und Seile
verteilt. Der Buddeltrupp hier war aber etwas nachlässig: Das Seil ist
völlig zweckfrei um einen Baum geschlungen, und vier Pfosten, durch die das
Seil läuft, liegen folglich uneingerammt auf einem engen Haufen !?!?!?
Dann einer der typischen kleinen, aber düsteren STEINBRÜCHE:
gewalttätig, feucht, dunkel und triefend. Ein NORD-HANG halt, ein MORD-HANG:
Die folgenden Bilder mögen einfach das überwältigende Glühen und Leuchten
dieser hohen Baumplantagen vermitteln, warum ich mich hier fast jedesmal wie
in einer KIRCHE fühlt:
Zwischendrin gipts n PANORAMA-BLICK aufs Gegenufer, da ist eine der vielen
alten Tuchfabriken SCHICKEN NEUBAU-STADTVILLEN etc. gewichen. Naja, vorher
wars auch nicht schön, aber jetzt ist es hässlich. Passt zur Berg-Bebauung dahinter.
Wir lassen das Foto gnädig weg.
Das aber ist schön: Tief unten und weit weg die RUHR-SCHLEIFE, da kamman verstehen,
dass ein Touristenführer des VOR-letzten Jahrhunderts das Ruhrtal als
"ein letztes Paradies" zu würdigen wußte. ((FIXME cite fehlt !?!?))
Das IST es nemmich auch:
Diese Nasse Stelle kennt er sein Kindheitstagen: Mehrfach gingen
Familienausflüge diesen Weg, nur halt in umgekehrter Richtung, dann mit
dem Zug (damals noch DAMPF!) zurück.
Aber die Nasse Stelle ist geblieben! Das ist wohl n Bachlauf, der hier den
Hang runtergeht und unten an der Straße als scheinbare Quelle mündet, wo
manche sich das Wasser abfüllen.
Das hier waghalsig zu überwindende Sumpftal kam ihm damals doppelt so breit
vor. Aber er war ja auch halb so groß:
Endlich geht es bergauf, wie erwartet, und wieder SEHR KIRCHLICH.
Man kommt danach auf den HÖHENWEG, der war früher die eigentliche Verbindung,
und der hier unten, am Steinbruch, war ein nicht-offizieller Nebenweg. Nun ists
irrngxwie umgekehrt, und oben gehts garnichtmehr durch. War aber eh nie
so richtich interessant, nur dasses irrngxwann nicht weiterging, man
richtich klettern musste, und dabei sogar dreißig Meter Steilhang durch den
Garten (eher: Komposthalde) vom Bischof, über nen umgestürzten Zaun, etc, wenn man
nicht zehn Minuten hin und zurück Umweg wollte. Aber der ist inzwischen bestimmt
repariert, der Zaun, ist ja auch schon zweimal n neuer Bischof, und neue Besen
kehren gut, und so interessant wars da auchnicht ...
Diese ist der Endpunkt des Tiefenweges, bevor er auf den Höhenweg trifft.
Wieder sehr liturgisch:
Dann plötzlich eine LICHTUNG, die ist NEU. Am Horizont sogar der
WASSERTURM VON BREDENEY, wenn man GANZ GENAU hinkuckt!
Dies unser nächstes Ziel: Der Golfplatz von Oefte:
Hier endet der untere / Hin- Bogen des Rundweges "A2", wir gehen weiter
geradeaus, gen Werden:
Die Postadressen hier heissen einfach "Oefte 1" bis "Oefte 20". Der
Hof hier heißt (laut Karte) "Hessenhof" und betreibt anscheinend beides,
sowohl modische Pferde-Pangsion (ganz im Hintergrund!) als auch handfestes
Ackerwerk, siehe die blitzenden neuen Maschinen:
Nun aber gen Osten, gegen Nord-Osten, links der Golfklub, rechts eines der vielen
Wäldchen. HIER ist das mal gelungen, mit dem Golf, das stört nicht wirklich, macht
die Landschaft nicht kaputt, da ist immernoch genuch Wald dazwischen, das ist mal
HUMAN, und nicht nur KAPITAL.
Im Hintergrund doch ein bisschen Zivvelisations, das ist schon Werden:
Hinter der Aue links in den Wald hoch. Ist zwar n REIT-WEG, aber heute
ist kein Mensch und kein Tier zu sehen, und es gibt auch keinen anderen Weg
wo ich jetzt hinwill.
Ein seltsames Mauerwerk, aus dem Waldboden ragend, hatte mich damals,
als ich das Ding hier entdeckte, darauf aufmerksam gemacht:
Dahinten erhebt es sich, kaum erkennbar aus der Ferne, eingewickelt in
das üppige Grün, DAS DING wie ich es in Erinnerung hatte:
Zeche Rudolph heisst das Ding, war bis 68 noch aktiv und steht
dort recht gut erhalten.
LEIDER ist im Zuge der Sicherung nicht nur ein Zaun gebaut, sondern
anscheinend auch die STOLLENEINGÄNGE, die hier ins Fundament führten,
zugeschüttet worden. Jedenfalls finde ich sie nicht mehr, nur kleine
Lüftungslöcher:
Zurück ins Haupttal, denn ich will nun einem kleinen Seitental
in den "Tigerwald" folgen.
An dessem Eingang der Hof mit der Adresse "Oefte 20" (Lt antiker Quelle
"Brücken-Hof" !?!)
Der Hofbaum auf dem Hofhof ist ein echtes Naturdenkmal, und auch als solches
ausgezeichnet:
Zwei Esel im Stall begrüßen freudig die Abwechslung.
Außer mir kommt da wohl heute kaum jemand vorbei.
Ausgezeichnet ist auch der Weg, mit Wanderzeichen:
An diesen Wanderzeichen zeigt sich ein ernstes Problem:
Der hier genannte Weg "A-zwei" ist nämlich EIN ANDERER A-zwei als der,
auf dem wir losgingen.
"A"-Wege sind "A"utofahrer-Wander-Wege, die gehen IM KREIS, damit die Wanderer
hier geparktes Fahrzeug wiederfinden.
Der erste A2-Weg war vom Kettwiger Verschönerungsverein ausgezeichnet worden;
der hier nun stammt vom
Werdener. Beide haben sich gegenseitig nicht zur Kenntnis genommen!
Wenn aber zwei gleichnamige Wanderwege sich BERÜHREN, wie es hier (zumindest
FAST) der Fall ist, dann kann das für ORTS-UNKUNDIGE sehr irritierend wirken:
Wenige Hundert Meter unaufmerksam und man wandert fünf Kilometer weiter
als geplant und kommt NIE WIEDER zurück zum Parkplatz.
Die menschliche Dummheit und Arroganz ist unerschöpflich.
Das gesuchte Seitental nun schien mir, als ich es damals
entdeckte, eines der schönsten der Welt.
DAS WAR EINE PRACHT!
Wie arrangiert, wie eine Bundesgartenschau nicht schöner sein kann:
Auf selber Höhe fast der Sandweg und der Bach, dort Kräuter und Blumen und
Schmetterlinge in unübertreffbarer Vielfalt, in Formen und Düften und Farben,
kleinste Kräuter und feinste Gespinste und sich aneinander anschmiegende
Fasern, danben, im Dialog, in Symbiose, in friedlicher Koexistenz die Wasserwelt,
Wasserpflanzen, Wasserpest, Wasserspinnen. Ranken am Ufer, die im Wasser tranken;
Gräser im Wasser die das Trockene beschatten, ein Wirbeln von Bienen, Libellen
und Käfern, ein Mikrokosmos, den zu erforschen das Leben dreier Humboldts
nicht ausreicht, ---
das reinste Feen-Reich, in doppeltem, dreifachem Sinne.
Die Hänge rechts und links mit Kiefern und Lärchen, recht jungen, bedeckt.
Das schien ein zum Gedeihen all dieser Kleinen günstiges Klima zu erzeugen.
Das war ein Weltwunder, das ich da entdeckt hatte,
das uns hier geschenkt worden war.
Als ich's dann das nächste Mal besuchen wollte, war's eine schwarz-schlackige Einöde.
Vollständig abgebrannt. Das war einer der schlimmsten Schocks meines Lebens.
Jetzt will ich sehen, ob es sich vielleicht erholt hat. Man sagt ja auch
für amerikanische Urwälder "Let them burn", weil das denen angeblich sogar guttut,
Aber leider --- neee! Die alte Pracht ist mitnichten
zurückgekehrt. Es wachsen AUSSCHLIESSLICH
Birken statt der Kiefern und BROMBEEREN statt der hunderterlei Blumen.
Schade.
Welch ein Verlust.
(Aber lecker, im Spätsommer. Ist auchn Trost!-)
Also schnell durch hier, das ist zu bedrückend, wenn auch nichtmehr so panikerregend
wie die abgebrannten Stümpfe und Stummel:
EIN WENIG Trost spendet der Blick ins Detail: LEICHTE Belebung und Differenzierung,
aber noch weit entfernt von jenem entzückenden Mikrokosmos der Vergangenheit:
Am Ende des Feen-Thales (EX-Feen-Thales!) dann eine veritabel-kathedrale VIERUNG:
Es geht echt steil hoch, aber die WURZELN sind netterweise geformt wie
Treppenstufen:
Endlich oben zieht es sich recht lang, am Schluss noch zwischen zwei
Grundstücken / Zäunen durch:
Am Ausgang geht's dann links ; der Bauer zur Linken ist wohl PATRIOT:
Und geradeaus bis zum nächsten Bergrücken, zur sog. "OASE". (Sieht jedenfalls so aus).
Man hat von hier natürlich auch die BESTEN AUSSICHTEN.
Zunächst nach gegenüber, ein Kloster in "Schuir":
Nach Süden: Kamillushaus, die "Nasenbleiche" mit neuer Bebauung davor:
Der Pastoratsberg, unsere nächste Etappe:
(Das Haus da oben scheint mir neu und überaus auffallend, ich werde
es aber später durch Zufall finden, und deshalb gibt es unten
ein Foto im genauen
Gegenschuss!-)
...und Werden, unser Ziel:
(Lustich dabei, dass zwar die EVANGELISCHE Kirche zu sehen ist, nicht
aber die beherrschende kath. BASILIKA)
Blick zurück:
Unten dann "in der Borbeck" wollen wir geradeaus, auf die
alte Halde. Da meinen wir uns zu erinnern, als kleines Kind noch gesehen zu haben,
wie die abgebaut worden war, genauer: der KOHLE-Anteil daran. Der Abraum
liegt natürlich noch da (sonst wär da ja keine Halde !-)
Hier unten in der Kurve gab es mal eine Zufahrt, die bald schon zum
romantischen Waldweg wurde:
Aber mittlerweile ist das völlig zugewachsen, nach fünfzig Metern
kapituliere ich und kehre um, -- sehr mühsam:
Also erstmal die Straße ein Stück rauf, und die nächste Einfahrt probiert.
Als die auch zunehmend zuwächst: umgeschwenkt auf die Fall-Linie und mit
Händen, Füßen und Knieen hochgestrampelt:
Endlich oben hab ich aber nix gewonnen außer Höhe: Statt in dem
geheimnisvoll-verlassenen Park bin ich schlicht auf dem Rückenweg
gelandet. (Aber froh, überhaupt durch- und rausgekommen zu sein!)
Dort ist eine neue, interessante Info-Tafel über die "Alte Burg", und
ich erwäge fast einen Abstecher. Ach nee, dann doch lieber am Haus
"Pastoratsberg 40"
links in den Wald, da ist nämlich ein relativ "bequemer" Zugang.
ein alter Holz- und Wirtschaftsweg, der aber auch nach dreißig Metern
vollkommen zugewachsen ist.
Die Bewohner dieses Hauses hier haben dessen Hinterseite/West-Fassade neu
gestrichen und n paar Bäume, die ihnen die Aussicht versperrten, gefällt.
Das war es also, was er von der Oase aus als neu und tirritierend empfand,
und folgendes Foto ist also der
Gegenschuss zu oben:
DIE KIDS GEHEN NICHT MEHR IN DEN WALD! ER hat damals fast seine GESAMTE FREIZEIT
im Wald verbracht! Aber hier ist alles zugewachsen und undurchdringlich.
JA, es ist eine KULTUR-TAT da regelmäßig durchzugehen und Pfade zu treten!
Sonst machen das nur die Rehe, und die sind nicht so gründlich.
Hier war mal ein PARK oder so, und ich suche einen ZIER-TEICH, an dem ich
als Kind, so nicht älter als sieben, gespielt habe.
Angesichts der Wucherungen und des undurchdringlichen Urwaldes scheint das
eine unlösbare Aufgabe, und ich stelle mich schon auf mindestens ne halbe
Stunde Suchen ein, --- da stehe ich schon davor!
Aber nen gestalteten Zulauf, am liebsten nen wasserspeienden FROSCH, finde
ich dochnicht, da hat mich wohl die Erinnerung getrogen. Egal,
ich mache schnell Beweisfotos. Wie gut, dass der Teich aus BETONG ist!
Früher stand hart an der Kante runter zur Laupendahler Landstraße noch ne
Bank. Und es gab einen Pfad hinaus, der nah am Abgrund vorbeiführte.
Da konnte man sitzen und (relativ!) bequem das Gelände verlassen.
Aber mittlerweile scheint die Kante nähergerückt, --- neee, da sind nurnoch
dreißig Zentimeter horizontal, und dann kommen dreißig Meter vertikal:
Neee, das muss nicht sein! Wenn der Fußgänger hier ins Rutschen komme, oder
die Kante unter ihm, dann hält einen nixmehr! Also doch weiter landeinwärts und
versucht durch die Dornen und das Gestrüpp zu kommen.
Hier gabs früher einen bequemen Eingang, flache Serpentinen, mit einem
richtigen kleinen Torbau unten. Alles abgerutscht, begraben, verfallen.
Der Wegverlauf vor ein paar Jahren noch erahnbar, -- jetzt nix mehr außer
Schlamm- und Dornenabhang. Aber da muss man durch:
INTERESSANT zu bedenken, dass es ganz in der Nähe der Zisseliwation
Bereiche gibt, in die man NICHT REINKOMMT. Nicht nur Silos mit Salzsäure, nee.
auch sich-selbst-überlassene Brombeerkolonieen. Und dass das ALTER ne Rolle
spielt, wo man hinkommt. Oder besser: Die körperliche Gewandtheit.
DA sollte ich echt dran arbeiten, denn, zZt geht es gerade noch so, und ich will,
dass das SO BLEIBT.
LUSTICH aber auch, das die meisten Menschen das garnicht WOLLEN !?!? Die
fahren lieber für teures Geld nach Kenia, statt den URWALD hinter der
Gartenpforte zu erforschen ...
Jetzt ist er endlich auf dem Hauptweg, der von der Laupendahler Laupendahler
hoch zum Pastoratsberg führt. Auf dieser Bank haben er und die Kusienen und
Kusängs nach VATERS BEERDIGUNG gesessen:
Dahinter gehts nicht weiter, das hab ich schon früher mal ausprobiert,
da kommt man ins WIRKLICHE Klettern, "in den Fels".
NEEE, erstmal genug geklettert ...Lieber dem Hauptweg folgen, und die nächste links. Da hat mal sonn nettes
Aussichtshaus gestanden, ne Plattform mit Bänken und Dach.
Alles kaputt, aber HERRLICHE AUSSICHT!
Ich schlage mich noch ein paar Dutzend Meter hinter dem Zaun weiter runter,
aber den schönen alten Steinbruch finde ich nicht mehr.
Schade, auf den hatte ich mich echt gefreut, der muss hier GANZ IN DER NÄHE sein!?!?
Also wieder auf den Hauptweg und weiter zur Spitzkehre.
Linker Hand immer dieser NEUE ZAUM (Es gibt ja auch n ALTEN, geschätzt hundert
Jahre alt, aber der ist praktisch nicht mehr vorhanden ...)
Der Zaun ist einerseits ärgerlich, andererseits ist es
ganz gut, dass dieser WILDE DRACHE HIER hinter Gittern
ist:
Oben in der Spitzkehre konnte man früher noch zehn Meter weiter, da stand ne
Bank. Da ist jetzt auch der Zaun vor:
Dahinter konnte man einen Trampelpfad/Wildwechsel am Hang entlang.
Der durchschnitt zwei Täler, und dann kam man direkt AN DER ALTEN FLAK raus,
unterhalb vom Jüdischen Friedhof.
Das ist mein nächstes Ziel, aber nach müsamem Klettern durch weiteres
Gestrüpp komm ich doch nur oben auf die Fahrstraße raus, auf dem Bergrücken.
LEIDER ist nun die Batterie meiner Kamera leer, ich hätte noch gern
den (mittlerweile überraschenderweise nett aufgeräumten) alten Jüdischen
Friedhof gezeigt, und die alte Flakstellung darunter. Die find ich auch
beide noch, ohne Probleme, aber lasse sie dann für eine eventuelle Fortsetzung
im nächsten Jahr.
Inschallah.
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